Trennkost – Regeln und Erfahrungen beim abnehmen

Eine Diät, die einst eine Nierenerkrankung besiegte

Die Idee der Ernährung durch Trennkost stammt ursprünglich von dem amerikanischen Mediziner William Howard Hay, welcher eine schwere Erkrankung der Nieren durch diese Diätform nach drei Monaten besiegte. Grundgedanke war, dass die gleichzeitige Aufnahme von Kohlenhydraten und Eiweißprodukten für eine Übersäuerung des Körpers verantwortlich sei, da dem menschlichen Verdauungssystem die gemeinsame Verdauung der Nährstoffe nicht möglich ist.

Um eine Regulierung des Säure-Basen-Gleichgewichts zu erreichen, empfahl er eine Diät durch Trennkost, welche gleichzeitig ein gesundes Abnehmen ermöglicht. Die Ernährungsgrundlage sollte zu 80% aus Basenbildnern sowie zu 20% aus Säurebildnern bestehen. Hinzu kommen neutrale Kombinationen von Lebensmitteln wie kaltgepresste Öle und Butter. Wichtig sei außerdem, jeweils eine Pause von 3 bis 4 Stunden zwischen den einzelnen Mahlzeiten einzuhalten.

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Der Mediziner konnte mit der Trennkost eine Senkung seines Harnspiegels erreichen und infolge dessen schaffte er es, seine schwere Nierenerkrankung zu überwinden. Gleichzeitig zog er die Schlussfolgerung, dass eine Vielzahl an sogenannten Zivilisationskrankheiten, worunter auch die Übergewichtigkeit fällt, durch ein Abnehmen durch Trennkostdiät geheilt werden könnten. Hierfür teilte er die Trennkostprodukte in verschiedene Kategorien ein:

Neutrale Lebensmittelgruppe

Gemüse, Salate, Avocados, Heidelbeeren, Melonen, Fette wie Öle, einige Milchprodukte, Erdnüsse, Pilze

Eiweißgruppe

Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, alle Milchprodukte mit weniger als 50% Fett, Milch, Sauermilcherzeugnisse, Joghurt, Quark, Käse, Frischkäse, Weichkäse, Soja – Produkte wie Tofu, Eier, meisten Früchte und Nüsse

Kohlenhydratgruppe

Brot, Kuchen, Weizenmehlprodukte, Roggen, Knäcke-, Schwarz- und Weißbrot, Nudeln, Kartoffeln, Reis, Süßungsmittel wie Honig und Zucker, Bananen

Weitere Tipps von William Howard Hay zu einem gesunden Abnehmen durch die Trennkost bestehen darin, morgens und abends ausschließlich kohlenhydratereiche sowie mittags eiweißhaltige Nahrung zu sich zu nehmen.

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Es ist wichtig, von Grund auf das Ernährungsbewusstsein zu verändern

Zwar wurde der Gedanke der Trennkost mittlerweile häufig abgewandelt, sie zählt jedoch heute zu den beliebtesten Diätformen überhaupt. Dabei wird immer wieder darauf hingewiesen, dass der Erfolg einer solchen sich eher darauf begründet, dass viele Menschen zunächst einmal anfangen, sich mit dem Ernährungsthema auseinander zu setzen. Dies erhöht das Bewusstsein in Bezug auf die Gesundheit, es wird weniger und gleichzeitig fettärmer gekocht. Viele vorgeschlagene Trennkost Diäten enthalten zahlreiche Rezepte, die den Nutzern unzählige neue Ideen an zur Verfügung stehenden Möglichkeiten der Zubereitung von Mahlzeiten vermitteln.

Letztendlich dient diese Diätform nicht in erster Linie dem Abnehmen, sondern es geht darum, die Ernährungsumstellung eines jeden Menschen fürs Leben zu erreichen. Auch wenn keine wissenschaftlichen Erkenntnisse nach heutigem Stand vorliegen, dass eine Trennkostdiät wirklich Erfolg bringt, gibt es doch eine Vielzahl positiver Aspekte. Wer wenig Fleisch und viel Rohkost, Gemüse, Früchte und Salat zu sich nimmt, isst automatisch kalorien- und fettärmer, er lebt damit unbestritten gesünder.

Da die Obst- und Gemüsemengen bei der Trennkost relativ hoch angesetzt sind, nimmt man daraus folgend nur wenige Kalorien zu sich, was selbstverständlich zu einer Gewichtsabnahme führt. Dies lässt sich aber nicht auf die Diätform, sondern auf die Auswahl der jeweiligen Lebensmittel begründen. Nach heutiger Auffassung kann der Diätende übrigens auswählen, ob er morgens oder mittags die Eiweiß- beziehungsweise die Kohlenhydratemahlzeit einnehmen möchte, jedoch am Abend sollten Kohlenhydrate zu sich genommen werden. Essen darf im übrigen ein jeder so viel wie er kann und möchte.

Bei allen Diäten gibt es negative und positive Beurteilungen

Von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung wird kritisiert, dass die mit der Trennkost in Zusammenhang stehenden Theorien wissenschaftlich nicht haltbar sind. Die Begründung hierfür bezieht sich insbesondere auf die Tatsache, dass zahlreiche Nahrungsmittel sowohl kohlenhydrate-, als auch eiweißreich sind. Gleichsam ist eine ausreichende Nährstoffversorgung bei dieser Diätform nicht mehr gegeben, woraus ein Vitaminmangel entstehen kann. Hinzu kommt die unhaltbare Begründung der Übersäuerung durch eine gemischte Kost, welche bei gesunden Menschen überhaupt nicht besteht, da der Säure-Basen-Spiegel vom eigenen Organismus konstant gehalten wird.

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Als Nachteil der Trennkostdiät wird häufig auch genannt, dass bei dieser nur Wert auf die Kalorienzahl gelegt wird und nicht auf Nahrung selbst in der richtigen Kombination. Kalzium-, Eisen- und hochwertiger Eiweißmangel können ebenso die Folge sein wie das Fehlen von wichtigen Vitaminen der Gruppe B. Auch Getreideprodukte kommen bei dieser Ernährungsart viel zu kurz.

Eine Tatsache, die in absolutem Gegensatz zu der Meinung über die Übersäuerung steht ist das Beispiel eines Säuglings. Die Muttermilch, die das essenzielle Nahrungsmittel für diese darstellt, ist sowohl eiweiß-, als auch kohlenhydratehaltig. Hieraus müsste sich ergeben, dass Muttermilch für Säuglinge nicht geeignet ist, weil Menschen die gleichzeitige Zunahme beider Komponenten nicht verdauen können.

Eine große Abwechslung bereichert die Mahlzeiten immer wieder aus Neue

Die Trennkostdiät wird mit der Eignung für alle gesunden Erwachsenen beworben. Jeder Mensch, der beim Gewichtabnehmen auf seine Gesundheit achten möchte und dazu noch gerne kocht, ist für diese geradezu prädestiniert. Es gibt eine Vielzahl bester Rezepte, die es möglich machen, große Abwechslung auf den Tisch zu bekommen, sodass auch nach der Ernährungsumstellung keine Langeweile bei den Mahlzeiten aufkommen wird. Aufgrund der Tatsache, dass man seinen Appetit mit der Essensmenge stillen kann, die jeder Einzelne braucht, kommt niemals ein Hungergefühl auf.

Dadurch wird automatisch dem so häufig nach Diäten vorkommenden Jojo-Effekt Einhalt geboten. Wer mit der Trennkosternährung beginnt wird gleichfalls bestens durch ein rasches Sinken des Körpergewichts motiviert. Studien können zwar nicht belegen, dass gesundheitliche Beschwerden wie Gichterscheinungen oder Kopfschmerzen von der Bildfläche verschwinden, jedoch wird dieser Tatbestand von zahlreichen Anwendern beteuert.

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Sicher ist, dass beispielsweise lästige Blähungen weniger häufig vorkommen sowie Schweiß oder andere Ausscheidungen des menschlichen Körpers im Geruch vermindert werden. Auch unterstützt die Trennkosternährung in nicht geringem Maße die empfindliche Magen-Darm-Flora. Oftmals lässt sich eine höhere Fitness und Aktivität der Menschen feststellen, welche aus der geringer benötigten Energie für den Verdauungsprozess des Organismus resultiert.

Wer ein schwaches Immunsystem oder Allergien hat sowie oft von Infektionskrankheiten befallen wird, ist mit einer gut ausgearbeiteten Trennkosternährung ebenfalls bestens beraten, welche hierfür zahlreiche Vital- und Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente enthält. Dies wiederum führt dazu, dass die Menschen äußerst leistungsfähig bleiben und eher langsam altern.

Als absolut schwierig bei dieser Diätform wird häufig angesehen, dass eine Vielzahl von Essenskombinationen wegfallen, die schon seit Jahrzehnten bei uns auf den Tisch kommen. Als Beispiel seien hier Spaghetti Bolognese sowie zahlreiche Fleischprodukte genannt, welche gewohnheitsgemäß beispielsweise mit Kartoffeln zusammen serviert werden.